Anstatt diese so zu behandeln, als sei das einzelne Individuum dafür verantwortlich, sich selbst uum seine psychologische Notlage zu kümmern, sntatt also die weitreichende Privatisierung von Stress, die in den letzten 30 Jahren stattgefunden hat, zu akzeptieren, müssen wir eine andere Frage stellen: Wie konnte es zur Normalität werden, dass so viele Menschen, und insbesondere so viele junge Menschen, als psychisch krank angesehen werden? Die "Pest der psychischen Krankheiten" in kapitalistischen Gesellschaften weist darauf hin, dass der Kapitalismus eben nicht die einzige funktionierende Gesellschaftsordnung ist, sondern dass er inhärent dysfunktional ist und die Kosten für die Illusion seiner Funktionsfähigkeit sehr hoch sind.